Donnerstag, 1. Juli 2010

METEOSAT: ESA-Entscheidung über Großauftrag zum Bau neuer Wettersatelliten

Ramsauer: Guter Tag für deutsche Raumfahrtindustrie

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat am Mittwoch über den Großauftrag zum Bau neuer und modernerer Wetterbeobachtungssatelliten ("Meteosat - Third Generation", MTG) entschieden. Der für Beschaffung zuständige Ausschuss stimmte mit großer Mehrheit einem Lösungsvorschlag zu, der unter anderem die Verteilung der Industriepakete zwischen Deutschland und Frankreich sowie innerhalb Deutschlands regelt.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer begrüßte den Beschluss: "Das ist ein guter Tag für die deutsche Raumfahrtindustrie. Deutschland beteiligt sich in hohem finanziellen Maße am Programm "Meteosat - Dritte Generation". Damit verbunden war immer unsere Erwartung, qualitativ hochwertige Arbeitspakete am Industriestandort Deutschland zu realisieren. Das haben wir erreicht. Unsere industriepolitischen Zielsetzungen haben wir in Gesprächen mit der ESA und der Industrie immer wieder deutlich gemacht. Auf unser Drängen wurde ein akzeptabler und zustimmungsfähiger Lösungsvorschlag auf den Tisch gelegt. Dieser geht deutlich über den ursprünglichen Ansatz der ESA hinaus. Es ist uns gelungen, dass die deutschen Unternehmen OHB, Astrium und Kayser-Threde nun in signifikanter Weise am Bau der neuen Meteosat-Satelliten beteiligt sind. Dadurch ist ein angemessener industrieller Rückfluss gesichert. Zudem werden die technologischen Kompetenzen der deutschen Unternehmen weiter ausgebaut und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf Systemführerebene nachhaltig gestärkt. Gerade mit Blick auf zukünftige Aufträge."

Mit der vorliegenden Entscheidung im ESA-Beschaffungsausschuss ist nun der Weg frei für Vertragsverhandlungen der ESA mit den beteiligten Industrieunternehmen und die Umsetzung des Satellitenprogramms.

Hintergrund: Die dritte Generation der Meteosat-Serie ist mit verbesserter Technik und neuen Geräten ausgestattet und soll ab 2017 den Betrieb von den derzeitigen Satelliten übernehmen.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat im Juli 2009 die Entwicklung und den Bau von vier Hauptarbeitspaketen (Systemführerschaft, Plattform, Imager, Sounder) für das Satellitenprogramm "Meteosat - Third Generation" (MTG) ausgeschrieben, nachdem Frankreich und Deutschland zuvor das Programm mit jeweils 34 Prozent gezeichnet hatten. Im Oktober 2009 wurden zwei Angebote eingereicht, eines im Rahmen eines Konsortiums unter Führung des französischen Unternehmens Thales Alenia Space (TAS) und ein weiteres unter Führung des Unternehmens Astrium in Friedrichshafen. Nach Auswertung der Angebote wurden im März vorläufige Verhandlungen mit dem TAS-Konsortium aufgenommen. Das BMVBS kritisierte, dass bei der Angebotsbewertung die Ausschreibungsbedingungen nicht in allen Punkten beachtet worden waren. Die ESA hat daraufhin das Verfahren der Angebotsauswertung überprüft.
OHB-System in Bremen und Astrium in Friedrichshafen teilen sich nun die Systemführerschaft für die Sondierungssatelliten des MTG Programms, womit deren technologische Kompetenzen weiter ausgebaut werden. Zusätzlich erhält Astrium hochwertige Arbeitspakete in der Satellitentechnik. (BMVBS; PM Nr. 192/2010)

Freitag, 5. März 2010

Elektromobilität und Galileo gemeinsam voranbringen

Verkehrsminister Ramsauer trifft Industriekommissar Tajani

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat heute in Berlin den italienischen EU-Kommissar für Industriepolitik, Antonio Tajani empfangen. Im Anschluss an das Treffen sagte der Bundesminister: "Wir sind uns einig: Verkehrspolitik ist immer auch Wirtschafts- und Industriepolitik. Die deutsche Mobilitätswirtschaft bietet mehr als 2,8 Millionen Arbeitsplätze. Das sind rund acht Prozent aller Erwerbstätigen. Daher ist eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur von elementarer Bedeutung für den wirtschaftlichen Aufschwung Europas."

Im Mittelpunkt des Gespräches standen die Projekte Elektromobilität und Galileo.
Ramsauer: "Mit unserem Plan, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, liegen wir im europäischen Trend. Nachdem Deutschland die Kommission aufgefordert hat, einen Aktionsplan Elektromobilität vorzulegen, muss es jetzt um Inhalte gehen. Ich stehe für einen technologieoffenen Förderansatz. Beschränkungen in diesem Bereich wären kontraproduktiv. Deutschland und die Kommission ziehen hier an einem Strang. Wir müssen die Elektromobilität als Chance für Wachstum und Arbeit begreifen. Den emissionsarmen Antrieben gehört die Zukunft."

Zum Thema Galileo sagte der Bundesminister: "Mit Galileo sichert Europa seine Unabhängigkeit in einer weltweit hochtechnologisierten Branche. Wir messen dem Projekt hohe Priorität bei und werden die gute Zusammenarbeit mit der Kommission fortsetzen. Mit dem Auftrag an das Bremer Unternehmen OHB zum Bau von 14 Satelliten wurden die ersten entscheidenden Weichen für den Systemaufbau erstellt. Jetzt müssen die nächsten Etappen in Richtung Systembetrieb zügig abgeschlossen werden."(BMVBS; PM Nr. 068/2010)